Die Wirklichkeit können wir hier nicht hundertprozentig abbilden, aber wir können Gefahrensituationen simulieren und trainieren“. Alf Lehmann, 5. Dan Goju Ryu Karate, war am 13. Oktober bei den Vredener Karateka zu Gast und führte die anwesenden Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer ins Thema ein: „Freikampf- und Selbstverteidigung“.
Nach einem kurzen Aufwärmtraining wurden die ersten Drills und SV-Grundtechniken wie Tritte, Blöcke und Schläge trainiert. Hierbei ging es insbesondere darum, Distanzen zu erkennen und zu schaffen, um Verteidigungstechniken möglichst effektiv anwenden zu können.
Dann ging es weiter mit Aufgaben: „Befreit Euch: Ihr werdet gewürgt, geklammert, geschlagen“, „stellt Euch an die Wand, ein Fäustehagel geht auf Euch nieder – sucht Euch einen Moment, um zu entkommen“. In diesen Partnerkämpfen mit wechselnden Partnern wurde die Aufmerksamkeit auf „Lücken“ und Schwachstellen des jeweiligen Partners geschult und der Fokus auf die eigene Kraft bzw. auf den Vorteil, den man vielleicht gegenüber dem Gegner hat, gelenkt.
Nach ca. zwei Stunden schweißtreibender Arbeit wurde eine Pause eingelegt und die Karateka konnten sich mit Obst, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen stärken. Danke noch einmal an Anna und Lena für die köstlichen Kuchen.
Danach ging es weiter. Immer nach dem Motto: „Vermeidet den Kampf, aber wenn Ihr Euch verteidigen müsst, dann reagiert schnell, sucht Euch die empfindlichsten Bereiche des Gegners – z. B. Genitalbereich, Knie, Augen – und seht zu, dass Ihr so schnell wie möglich aus der Schusslinie kommt.“
Nach weiteren rd. zwei Stunden hartem Training konnten die Lehrgangsteilnehmer erschöpft feststellen, dass in der Selbstverteiligung Techniken und Strategien zum Einsatz kommen, die mit Sport und Fairness nichts zu tun haben. Allein die Wirksamkeit zählt, das eigene Leben retten. Das ist das Wichtigste.