Wege zum Frieden

Neue Sonderausstellung im kult in Vreden stellt Menschen und ihre Geschichten in den Mittelpunkt

Hinter dem einfachen Wort „Frieden“ kann sich für unterschiedliche Menschen ganz Unterschiedliches verbergen: Meint der eine die Abwesenheit von Krieg, bedeutet es für die andere vielleicht einen Zustand innerer Ruhe oder ein harmonisches Miteinander. Diese Bandbreite von Friedensbegriffen fasst die neue Sonderausstellung „(M)ein Weg zum Frieden“ ins Auge, die am Sonntag, dem 21. Oktober 2018, im kult Westmünsterland in Vreden eröffnet wurde.

Im Zentrum der Schau stehen 39 Menschen aus dem Münsterland, die auf ganz unterschiedliche Weise ihren Weg zum Frieden gefunden haben, anderen dabei helfen, Frieden zu finden oder sich für einen Weg zum Frieden einsetzen. Sie stammen aus verschiedenen Alters- und Sozialgruppen und haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht, Schicksalsschläge erlebt oder Friedensarbeit betrieben. Damit entsteht eine große Bandbreite von Friedens-Aspekten. „Wir freuen uns, dass wir mit dieser neuen Sonderausstellung die Menschen hier aus der Region und ihre individuellen Geschichten in den Blick nehmen“, betont Corinna Endlich, Leiterin des kult.

Ein Beispiel hierfür ist Veronika Seggewiß aus Bocholt. Im Zweiten Weltkrieg geboren, durfte sie ihren Vater, der wenige Wochen nach ihrer Geburt im Krieg fiel, nie kennenlernen. Jahrzehntelang erfuhr die Familie nichts von seinem Verbleib. Erst 55 Jahre nach Kriegsende ist es Veronika Seggewiß gelungen, das Grab ihres Vaters ausfindig zu machen und so ihren Frieden mit dem als Leere empfundenen Fehlen des Vaters zu machen.

In der Schau werden diese Menschen durch Fotoportraits präsentiert, die eigens durch den renommierten Düsseldorfer Fotografen Alexander Basta angefertigt worden sind. Sehr kunstvoll gelingt es Basta, in seinen Bildern den Charakter der abgebildeten Personen einzufangen. Ergänzt werden die Portraits durch die Geschichten, die als Texte präsentiert werden.

Flankiert wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Begleitprogramm: In mehreren Vorträgen kommen verschiedene portraitierte Personen selbst zu Wort. Auch Veronika Seggewiß wird von ihrer Suche und ihrem dadurch entstandenen Engagement für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge berichten. In einem Fotoworkshop können Besucherinnen und Besucher Tipps und Tricks für professionellere und lebendigere Portraitfotos erlernen und in speziellen Vermittlungsprogrammen für Schulklassen können sich die jüngeren Besucherinnen und Besucher selber auf die Suche nach ihrem Weg zum Frieden machen.

Die Ausstellung „(M)ein Weg zum Frieden“ entstand in Kooperation mit dem Museum RELiGIO in Telgte. Sie wird im Kulturzentrum kult in Vreden vom 21. Oktober 2018 bis zum 27. Januar 2019, jeweils dienstags bis sonntags, von 10.00 bis 17.00 Uhr, zu sehen sein. Weitere Informationen zur Ausstellung und dem Begleitprogramm gibt es auf: www.kult--westmuensterland.de/kult/museum/sonderausstellung/mein-weg-zum-frieden.

Für weitere Informationen ist im kult Flemming N. Feß (f.fess@kreis-Borken.de; Tel: 02564/-9899102) erreichbar.